Neuland entdecken im „Neuland-Park“

Naherholungsgebiet in Leverkusen.

Historie

 

Am 02.01.2006 öffnete der „Neuland-Park“ seine Pforten. Auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau Leverkusen ist für Bürger und Gäste der Stadt Leverkusen ein Naherholungsgebiet geschaffen worden, das für jeden etwas bietet. Schon zu Zeiten der Gartenschau – vom 16.04. bis 09.10. 2005 – war die „LAGA“ ein Publikumsmagnet und zog rund 550.000 zahlende Besucher an. Diese neue Grünfläche, die Leverkusen wieder an den Rhein zurückbringt, ist etwas Besonderes. Nicht in einem vorhandenen Stadtpark mit jahrhundertealten Eichen, sondern auf dem Gelände der abgedichteten Altlast Dhünnaue Mitte, direkt am Rhein gelegen, unterhalb der Autobahnbrücke A1, in direkter Nachbarschaft zur imposanten Industriekulisse der Bayer AG.

 

Neuland entdecken! - das hieß damals das Motto der Schau und dieses Motto wird auch in Zukunft Gültigkeit haben. Wo im Jahr 2000 nach Ende der Altlastabdichtung "tabula rasa" und kein Baum und kein Strauch zu finden war, ist der rund 25 Hektar große Neuland-Park entstanden. Viele der Attraktionen der Landesgartenschau - wie zum Beispiel die meisten Themengärten im Bumerang, die Spielplätze oder die Hausgärten in Süden des Geländes - konnten auch im „Neuland-Park“ erhalten bleiben und werden in Zukunft die Besucher erfreuen.

 

Geschichte der Altlast Dhünnaue

 

Die 25 Hektar große Fläche am Rhein wurde von 1923 bis Ende der vierziger Jahre als Werksdeponie der Bayer AG genutzt. Bauschutt, hausmüllähnliche Abfälle und Chemie-Rückstände wurden abgelagert. Ca. 3 Millionen Tonnen lagern auf ihr. Die durchschnittliche Mächtigkeit der Deponie beträgt ca. 8 Meter, max. 12 Meter. Ab den 50er Jahren werden Wohnungen, der Bayer-Kanuclub und ein Restaurant auf dem Gelände errichtet. Die A1 wird gebaut, Straßen und Leitungen durchqueren es. 1985 wird die Altlast im Rahmen eines Bebauungsplanes bei einer Umweltverträglichkeitsprüfung wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt.

Eine Gefährdungsabschätzung ergibt, dass die Altlast durch ein Dichtungssystem gesichert werden muss, welches den Kontakt Mensch-Boden für immer verhindert, das Eindringen von Niederschlagswasser in den Altlastkörper unterbindet und den unkontrollierten Austritt von belasteter Bodenluft aus den Ablagerungen aussschließt. Mit dieser Erkenntnis beginnt ein schmerzhafter Prozess für die gesamte Stadt Leverkusen und den betroffenen Stadtteil Wiesdorf. Um die Sicherung der Altlast durchführen zu können, wird die gesamte Wohnbebauung abgerissen, die Menschen werden umgesiedelt. Alle anderen Gebäude, Straßen und Leitungen müssen weichen.

Der Bau der Abdichtung, eines hochkomplizierten technischen Bauwerks, dauert von 1995 bis 2000. Eine 3,6 Kilometer lange und bis 40 Meter tiefe Sperrwand zum Rhein dient als Grundwasserbarriere.

Die Kosten in Höhe von 110 Millionen Euro für die Abdichtung der gesamten Altlast trugen die Bayer AG und die Stadt Leverkusen zu 75 bzw. 25 Prozent.

Weitere interessante Informationen zur Altlast Dhünnaue und ihrer Sicherung gibt es unter: Ausstellung Altlast Dhünnaue (PDF)